Wohnquartier Filchnerstraße,
Mülheim an der Ruhr

Ein gemeinsamer Anger im Schutz
eines Gebäuderiegels.

Das Wettbewerbsgebiet der Eichbaumsiedlung ist heute geprägt durch die senkrecht zur Filchnerstraße stehenden Gebäudezeilen der 1950-70er Jahre. Vor Ort ist der Verkehrslärm des Zubringers zur A40 gut hörbar. Vor allem in der Nacht werden die zulässigen Schallpegelwerte erheblich überschritten. Für die Neubebauung haben wir eine städtebauliche Figur entwickelt, die den Bewohnern nicht nur qualitätsvollen Wohnraum für ein soziales Miteinander bietet, sondern ebenso Außenräume mit Aufenthaltscharakter.

Bauherr
SWB mbH, Mülheim an der Ruhr
Ort
Filchnerstraße, Mülheim an der Ruhr
Nutzung
Freifinanzierter und geförderter Wohnungsbau, ambulante Wohngruppe, betreutes Wohnen, Tagespflege
Wohnfläche
22.619 m², 176 Wohneinheiten
Wettbewerb
1. Preis 2020
Realisierung
in 2024

Leitidee

Unser Konzept zielt darauf ab, in einer in die Jahre gekommenen Siedlung eine neue Qualität des Wohnens zu definieren, indem wir durch einen Gebäuderiegel parallel zum Autobahnzubringer eine effektive Schallbarriere herstellen. In seinem Schutz entwickelt sich ein attraktiver und barrierefrei nutzbarer Grünraum in Form eines gemeinsamen Angers, der sich vom bestehenden Punkthochhaus an der Gneisenaustraße 12 bis zu den westlichen Gebäuderiegeln aus den 50ern erstreckt. Südlich wird dieser Grünraum durch die dem leichten Schwung der Filchnerstraße folgenden neuen Punkthäuser begrenzt.

Der langgestreckte Gebäuderiegel wird durch die parallel zur Nordfassade eingezogenen Treppenhäuser gegliedert. Er bildet das Rückrat der neuen Eichbaumsiedlung.

Quartier

Der langgestreckte Gebäuderiegel mit seinen geförderten Wohnungen wird durch die parallel zur Nordfassade eingezogenen Treppenhäuser gegliedert. Er bildet das Rückgrat der neuen Eichbaumsiedlung. Durch die Anordnung aller Aufenthaltsräume der Wohnungen auf der schallabgewandten Seite entsteht bestmöglicher Schutz vor dem Verkehrslärm. Weiteren Schallschutz bieten die geschützten Loggien. In den Punkthäusern entlang der Filchnerstraße sind freifinanzierte Wohnungen vorgesehen. Fast alle Wohnungsgrundrisse im neuen Eichbaumquartier sind so gestaltet, dass die Küche und der Wohnraum eine räumliche Einheit bilden können, aber auch zu trennen sind. Von der Straße zur Hofseite durchgesteckte Erschließungskerne stärken den Quartierscharakter und bieten den Wechsel von öffentlichen zu halböffentlichen Flächen. Die Gestaltung der Fassaden mit Putz ist differenziert, aber ruhig gehalten, um dem Quartier eine unaufdringliche Klarheit zu geben.

Freiraum

Das Herz der Neubebauung bildet der neue Eichbaumplatz, an dem die Nutzungen wie Quartierstreff, Tagespflege, ambulante Wohnungen und das Betreute Wohnen angeordnet sind. Dieser Quartiersplatz entwickelt von Ost nach West eine Abfolge von Grünräumen mit Aufenthalts- und Spielflächen für die Bewohner.

Nachhaltigkeit

Ressourcen schonen und Energie sparen sind ein wesentlicher Aspekt unserer Planung, insbesondere vor dem Hintergrund der Forderungen nach bezahlbarem Wohnraum. Die Gebäude sind nach der aktuellen EnEV konzipiert, können aber durch ihre kompakte Bauweise auch im KfW-55 Standard errichtet werden. Erreicht wird dies durch eine hohe Dämmung der Gebäudehülle und eine Nord-Süd Ausrichtung der Gebäude.
Das Einsparen von Baukosten wird auch durch Kompaktheit, vorgefertigte Elemente, modulare Bäder, wenige Fensterformate, eine begrenzte Zahl von Haustypen und eine angemessene Dichte erreicht. Eine Dachbegrünung wird vorgeschlagen, da sie in den heißen Sommermonaten das Quartiersklima verbessert.